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Über uns

Vereinsvorstand
  • Präsident Assoc.Prof.Dr. Thomas HEIN
  • Vizepräsident Ao.Univ.-Prof. Dr. Leopold FÜREDER
  • Leiterin Fachausschuss Dr. Rosemarie PARZ-GOLLNER
  • Leiter Fachausschuss Stellvertreter Mag. Dr. Ronald PÖPPL
  • Österreichische Repräsentantin des ÖK bei der IAD Maga.Dr. Gertrud HAIDVOGL
  • Österreichischer Repräsentant des ÖK bei der IAD – Stellvertreterin Mag. Dr. K. TEUBNER
  • Finanzreferent Assoz. Prof. Dr. Alexander KIRSCHNER
Historisches zum ÖK-IAD

Liepolt ging es um die nationale Verankerung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Donauforschung. Zu diesem Zweck begann er 1975 sondierende Gespräche mit führenden Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung mit dem Ziel zu führen, diese drei Bereiche in einer Vereinigung zusammenzuschließen – ein Gedanke, der später mit dem Schlagwort Ökologie -Ökonomie auch von anderen Institutionen übernommen wurde. Unter dem Namen „Österreichisches Nationalkomitee – Internationale Arbeitsgemeinschaft Donauforschung“ (ÖN-IAD) legte Liepolt 1975 Statuten für einen Verein mit folgenden Aufgaben vor:

Wahrnehmung der Österreichischen Belange im Rahmen des Arbeitsbereiches der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Donauforschung und entsprechende Mitwirkung an deren Arbeiten

Förderung des Fortschrittes und Erfahrungsaustausches auf dem Gebiet der Limnologie der Donaugewässer

Durchführung und Unterstützung der limnologischen Untersuchung und Erforschung der Gewässer des Donaueinzugsgebietes, insbesondere im Hinblick auf den Hauptstrom, im Zusammenwirken mit allen einschlägig tätigen Institutionen und insbesondere mit der Bundesanstalt für Wassergüte des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft

Sammlung der einschlägigen Fachliteratur und ihre Dokumentation

Entsendung von Delegierten zu Tagungen und Beratungen der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Donauforschung sowie Teilnahme an sonstigen einschlägigen Fachveranstaltungen

Zusammenarbeit mit einschlägigen Fachvereinigungen

Veranstaltungen von Vorträgen und Diskussionen

Veröffentlichung von Schriften

Bildung von Ausschüssen und Arbeitsgruppen für fachliche Angelegenheiten sowie Koordinierung von einschlägigen Forschungsvorhaben

Öffentliche Information

Die Gründungsversammlung des Vereines „Österreichisches Nationalkomitee – Internationale Arbeitsgemeinschaft Donauforschung“ konstituierte sich am 25.2.1976, wobei die von Liepolt gewünschte Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung erreicht werden konnte. Daher war es nur logisch, Liepolt als Gründungspräsidenten zu wählen. Zunächst ging es Liepolt darum die administrativen und finanziellen Probleme zu lösen, um dem Verein eine „Lebensbasis“ zu schaffen. Weiters ging es ihm um die Weckung des Interesses für die Erforschung der österreichischen Fließgewässer im allgemeinen und der Donau und ihrer Nebengewässer im speziellen. Die Donauforschung war eigentlich bis dahin ein Stiefkind österreichischer Forschungskonzeptionen, ein Umstand der sich bei der heftig diskutierten Frage um die Nutzung der Wasserkraft im Raum Hainburg noch als sehr negativerweisen sollte, da die für die sachlich zu führende Diskussion die notwendigen wissenschaftlichen Unterlagen nicht erarbeitet waren. Die Sicherung der finanziellen Basis für den Verein konnte Liepolt dadurch erreichen, dass potentielle Gebietskörperschaften und Wirtschaftszweige zur Mitgliedschaft bewegt werden konnten. Die Erforschung der österreichischen Donau konnte dadurch initiiert werden, dass im Rahmen des ÖN-IAD ein Forschungskonzept entwickelt wurde, die Limnologie eines Staues betreffend. Dieses Forschungskonzept wurde nach siebenjährigem Bemühen und kräftiger Unterstützung des Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, einer interdisziplinären Arbeitsgruppe überantwortet, die ein erweitertes Projekt mit dem Titel „Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth“ der MaB-Kommission vorlegte. Dieses Projekt wurde 1984 für eine Laufzeit von 4 Jahren bewilligt, die Forschungsergebnisse wurden in der Reihe MaB-Veröffentlichungen 1985, 1989 und 2000 veröffentlicht. Mit Erreichung dieser beiden auch für Österreichs limnologische Forschung wichtigen Ziele sah Liepolt seine Aufgabe als Präsident des ÖN-IAD als erfüllt an und legte diese Funktion 1983 zurück.

Bei der rückblickenden Betrachtung der Aktivitäten in der Präsidentschaft Kohl gewinnen nicht so sehr spezielle Aktivitäten, so wichtig sie auch waren, an Bedeutung, sondern die grundsätzlichen. Dies deshalb, weil einerseits durch eine multidisziplinäre Betrachtungsweise in vielen Fällen besser abgesicherte Ergebnisse zur Feststellung eines Zustandes erhalten werden können, andererseits kann durch Einbeziehung von speziellem Detailwissen und die Beachtung von Nutzungswünschen und Rückkoppelungen im Sinne des vernetzten Denkens eine aussagekräftige Grundlage für Managementmaßnahmen gewonnen werden. In der Zeit der Präsidentschaft Kohl wurden die zwei großen und wichtigen Arbeitsgebiete Forschung und Information weiter fortgesetzt, teilweise intensiviert und erweitert. Die Arbeitsgebiete Forschung und Information sind in fast allen der zehn in § 2 der ÖN-Satzung genannten Auf gaben beinhaltet. Am Beginn der Präsidentschaft war es aufgrund günstiger finanzieller Gegebenheiten möglich, organisatorisch und fachlich an der großen Forschungsarbeit „Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth“ mitzuwirken. Diese im Rahmen des MaB-Programmes durchgeführte, zum Teil von der DOKW finanzierte, Studie bot erstmals die Möglichkeit, grundlegende Probleme in Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen zu erforschen. Die synoptische Betrachtung dieses Problems hat gezeigt, dass die multidisziplinäre Untersuchung wertvolle Ergebnisse zur Feststellung des Gewässerzustandes und einer eventuellen Verwendung liefert- In der Diskussion um die Staustufe „Hainburg“ spielte das ÖN-IAD auf Grund der Ergebnisse der „Ökosystemstudie Donaustau-Altenwörth“ eine wichtige Rolle, und als die Sistierung des Projektes feststand, war es das Bemühen des ÖN im Vergleich zu einem Donaustau, die „Freie Fließstrecke“ der Donau zu untersuchen. Im Jahre 1989 wurde das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Ökoton Donau -March“ vom MaB zur Förderung angenommen. Weiters wurden auch über 30 kleinere Forschungsvorhaben vom ÖN finanziert, die wichtige Detailkenntnisse erbracht haben und wertvolle Hilfen für die Untersuchungstätigkeit darstellen. Eine wichtige Förderungsinitiative des ÖN war die Herausgabe von Schlüsseln zur Bestimmung wichtiger Tiergruppen der Donau, einerseits weil ohne die Identifikationsmöglichkeit quantitative ökologische Untersuchungen nur beschränkt tauglich sind, andererseits die Heranziehung des wissenschaftlichen Nachwuchses auch über gebraucherorientierte Bestimmungsschlüssel ermöglicht wird. Die abgehaltenen Fortbildungskurse, Symposien, Workshops und Exkursionen fördern die Fort-, Weiter- und Bewusstseinsbildung der verschiedenen angesprochenen Personengruppen ebenso wie die Publikation von Forschungs- und Untersuchungsergebnissen. Auch die immer wiedergewährten Unterstützungen zur aktiven und passiven Teilnahme an Fachveranstaltungen im In- und Ausland ist der Information dienlich und fördert die Bemühungen um das so wichtige vernetzte Denken. In die Präsidentschaft Kohl fällt auch die Schaffung des „Reinhard Liepolt-Preises für Donauforschung“ und die erstmalige Herausgabe des vereinseigenen Informationsblattes „Donau-Informationen“.

Die politischen Veränderungen im Donauraum zu Beginn des letzten Jahrzehnts im 20. Jahrhundert beengten den Aktivitätsbereich der IAD und das ÖN-IAD wurde daher in einem noch deutlicheren Maß eigenständig tätig. Im Frühjahr 1995 wurde der Kongress „Large Rivers“ unter reger internationaler Beteiligung in Krems abgehalten. Auch der Amazonas und Gewässer aus Neuseeland waren Vortragsthemen. Unterstützung wurde unter anderem von der Freshwater Biological Association (UK) gewährt. Die Publikation der Beiträge erfolgte im internationalen Fachjournal Archiv für Hydrobiologie, Supplement Large Rivers. Im Herbst 1997 wurde die Jahrestagung der IAD am Biologiezentrum der Universität Wien (UZA I – Althanstrasse) abgehalten.

1998 wurde der „Reinhard-Liepolt-Preis“ für die Erarbeitung eines Köcherfliegen-Schlüssels vergeben, 2000 konnte der Preis für die limnologische Untersuchung von Donaualtarmen und für ein Buch über die Äsche vergeben werden.

Anlässlich eines Symposiums in Kooperation mit der ÖAW zur „Gewässergüteforschung an der Neuen Donau“, wurden die Ergebnisse von zehn Forschungsjahren and diesem Gewässer vorgestellt. Die „Neue Donau“ ist als Hochwasser-Entlastungsgerinne einerseits, als 21 km langer Erholungsraum für eine Großstadt andererseits wohl einmalig in der Welt. Alle Referate wurden von ÖN-Mitgliedern aus Forschung und Verwaltung gehalten. Zugleich wurde der Abschlussbericht des Projektes „Ökotone Donau-March“ vorgestellt und die wichtigsten Ergebnisse publiziert. Zahlreiche weitere Forschungsprojekte wurden vom ÖN-IAD in diesem Zeitraum gefördert, z.B. über Eutrophierung und Makrozoobenthos. 1998 wurde auch die „Pilot-Studie Donau“, eine Machbarkeitsstudie zur Erfassung der Makrophyten und ihrer Habitatbedingungen über die gesamte Länge des Donaustromes, ein internationales Vor-Projekt mit Teilnehmern aus fast allen Donau-Anliegerstaaten, gefördert. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Studie wurde das Projekt „Makrophyten, Flusskorridor, Landnutzung, Habitate: eine multifunktionale Studie im Einzugsgebiet der Donau auf GIS-Basis (Multifunktionale integrative Studie Donau: Korridor und Einzugsgebiet, MIDCC) vom BM Bildung, Wissenschaft und Forschung für eine Laufzeit von 2001 bis 2005 gefördert. In einer Phase beginnender Neubestimmung des Vereines legte Schiel die Präsidentschaft Ende 2002 zurück.

Janauer übernahm den Vorsitz des Vereins in einer Phase der intensiven Diskussion über Fragen der internen Strukturierung und der Notwendigkeit, die bereits seit längerer Zeit nicht mehr den realen Gegebenheiten entsprechende Satzung grundlegend zu überarbeiten. In zahlreichen Sitzungen wurde von einem Redaktionskomitee ein umfassend reorganisierter Text der Satzung, in Einklang mit den Vorgaben des neuen Vereinsrechts, verfasst. Der Name des Vereins wurde auf „Österreichisches Komitee Donauforschung – IAD – SIL“ geändert. EinGrunddafür lag in der Tatsache, dass die österreichische Gruppe der IAD bereits in der Vergangenheit zahlreiche internationale wissenschaftlichen Verbindungen zu anderen Donauländern eingegangen war und diese auch finanziert hatte – und vorhat, diese Linie in der Zukunft auch weiterhin zu verfolgen. Das Acronym wurde auf „ÖK – IAD“ geändert (aus technischen Gründen besteht in der Homepage weiterhin die Bezeichnung). 2006 erhielt das ÖK – IAD den Status einer „Gemeinnützigen Vereinigung nach Bundesfinanzgesetz“, die es Sponsoren erlaubt, Spenden an das ÖK – IAD Steuer mindernd geltend zu machen.

Das Projekt „Ökotone Donau-March“ wurde nach einem langwierigen Layout-Prozess mit einem Band der MaB – Reihe der ÖAW erfolgreich abgeschlossen. Der Band gibt Einblick in bisher noch nicht behandelte Aspekte der Auenökologie. In einem Sonderband des Supplements Large Rivers des Archivs für Hydrobiologie wurden die Ergebnisse der „Pilot-Studie Donau“ veröffentlicht, 18 Kapitel geben einen ersten Überblick über die aquatische Vegetation mehrerer Donauländer. Seit 2002 wurden wieder mehrere Forschungsprojekte vom ÖK – IAD erfolgreich gefördert.

Bei der Erstellung der Satzung für die IAD, die sich ab 2004 als Verein nach österreichischem Recht etablierte, konnten Mitglieder des ÖK – IAD tatkräftig mitwirken. Damit wurde der Mutterorganisation des ÖK eine solide rechtliche Basis vermittelt. Für das 50-jährige Jubiläum der Gründung der IAD hat das ÖK – IAD seine Bereitschaft erklärt, die Konferenz der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Donauforschung im Jahre 2006 durchzuführen. Ein entsprechender Beschluss wurde bei der IAD-Konferenz in Novi Sad gefasst. 

Am 25.6.2012 übernahm Thomas Hein nach der langjährigen erfolgreichen Tätigkeit von Georg Janauer die Präsidentschaft des Vereins den Vorsitz des Vereins. Es folgte die Öffnung des Vereins zu weiteren Fachbereichen, sowie der Aufbau einer zumindest einmal jährlichen Fachtagung mit besonderen Themenschwerpunkten.